Erlebnisse Teil 10  

 

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Italien 2016

 

Hallo liebe Musikfreunde

Nachdem wir in den letzten annähernd zwei Jahren mit unserem Hausbau beschäftigt waren, haben mein Sohnemann Jan und ich uns eine Auszeit in Südtirol und Italien gegönnt. Leider war Mama Patricia in dieser Zeit in einer Kur und so haben wir beiden zwangsläufig einen "Genießer-Männerurlaub" angestrebt. Nach einem entspannenden Aufenthalt mit viel Bewegung, gutem Essen und Trinken und etlichen schönen Momenten in der wunderbaren Gegend rund um Meran hatten wir vor, unseren Musikfreund M. K. zu besuchen. Er wohnt in der Provinz Mantua und ist ein Musikliebhaber durch und durch. Wir haben uns in den letzten Jahren schon öfter getroffen und meine Familie und ich genießen die Events mit seiner wunderbaren Frau und ihm in vollen Zügen. 

 

Der Abend vor dem Treffen: Jan und ich genießen umwerfende Pasta in unserem Lieblingsrestaurant "San Marco" in Borghetto. Gut ausgeruht ging es den nächsten Morgen bei traumhaftem Wetter durch die Weinberge in Richtung Familie K. Wir wurden dort einmal mehr sehr warm und herzlich begrüßt und fühlen uns immer wieder sehr wohl dort. 

 

Das aktuelle Setup von M. K. sieht derzeit wie auf dem Bild zu sehen aus: verschieden Anlagen spielen hier nebeneinander und stellen einen "work in progress" dar. Ich möchte betonen, dass es sich hierbei um ein Setup handelt, was sich in den letzten Jahren immer wieder drastisch verändert hat und das diese Erfahrungen absolut spannend sind. "Normales Hifi" wie z.B. alte und originale Bowers und Wilkins 801 Lautsprecher gesellen sich hier zu besonderen Schätzchen von Jordan, gigantischen Sato Hörnern samt sehr ordentlicher Bassuntersützung und Rehdeko Breitbändern. Die zugehörige Elektronik ist derzeit unter anderem mit Amps vom Österreicher Alex Ederer ebenso vertreten wie von sündhaft teuren und absolut umwerfenden Werken von Audio Tekne aus Japan.

Der Hörraum ist ein ehemaliges Schwimmbad und wurde über die Jahre ständig verfeinert und optimiert. Er hat eine Größe von ca. 120 Quadratmetern und laut Aussage von der japanischen Ikone Be Yamamura ist es einer der besten Hörräume, die er je gehört hat.

 

Das Frontend, unter anderem: Madrigal (Proceed) Digitalsetup, Micro Seiki Analoglaufwerk mit Dynavector Tonarm Audio Tekne Step Up "Vorstufe" und seltenem Audio Tekne MC-System 

 

Wir haben uns kurz eingehört und dann hat uns Frau K. mit einem wunderbaren Essen verwöhnt. Frische Lasagne, gute Weine, 

 

Prosciuto e Melone und frisches Eis und Caffè zum Nachtisch. Das war köstlich!

 

Jan hatte es sich im Vorfeld gemütlich gemacht und wurde, ebenso wie wir, mit frischem Obst verwöhnt. Fast wie im Paradies :-)

 

Seltene Rehdeko RK115 Version, zu der ich gleich noch etwas schreibe ...

 

Das große Setup hinsichtlich der Lautsprecher: Onken mit Treibern, unter anderem von TAD und amtlicher Bassunterstützung!

 

Hubraum... äh... Bass...

 

Sehr schön aufgebaute Frequenzweiche mit Autotransformer von Werner Jagusch aus Deutschland

 

Von links: Jordan, B&W und Rehdeko

 

 

 

Während Jan sich noch eine kurze Abkühlung gönnt, sitzen M. K. und ich mit immer größer werdenden Augen vor den Anlagen. Was war passiert?: 

Wir hatten, als wir vormittags ankamen, zuerst die Rehdeko an Alex Ederer Vorstufe und PL82 Endstufe gehört. Danach das Setup mit der Bowers und Wilkins 801 und dann das große Sato Hornsystem. Nach dem Zurückschwenken auf die Rehdeko wurde uns drastisch vor Augen geführt, wie gut dieser Lautsprecher in dem gigantisch großen Hörraum funktioniert. Spaßeshalber haben wir ihn an dem höchstwertigen Audio Tekne Setup betrieben und sogar einmal den großen Doppelbass-Sub sowie einen Fostex Bändchenhochtöner dazu geschaltet. Völlig dilletantisch abgestimmt, hat uns dieses System klanglich besser gefallen und emotionaler angesprochen, als das große und aufwändige Hornsystem. Es war schier unglaublich, was die Rehdeko an dem Tag gezeigt hat. Man kennt diesen Lautsprecher teilweise stark verfärbend, widerspenstig und je nach Musikmaterial toll, bis teilweise grauenvoll klingend. Ich habe da über die Jahre auch viele Eindrücke sammeln können und meinte, die Stärken und Schwächen dieser Pretiosen einigermaßen gut zu kennen. An diesem Tag jedoch war alles anders: egal ob Klassik, Stimme, Jazz oder die neue CD von Paul Simon "Stranger to Stranger": Alles war "echt" da, farbig, schnell, präzise und irgendwie involvierend. Das hatte aber absolut rein garnichts mit den Vorführungen und Erlebtem zu tun, was ich bisher mit den Lautsprechern in Verbindung gebracht habe. Das war einfach klasse und M. K. beschreitet diesen Weg nun gerade intensiv weiter...

 

Gegen 16 Uhr haben M. K., Jan und ich uns auf den geplanten Weg Richtung Vicenza gemacht, welches ca. 50 km von Venedig entfernt liegt. Wir wollten uns dort mit Stefano Bertoncello treffen, dem bekannten Musikliebhaber, Blogger und Betreiber der spannenden Website:

www.twogoodears.blogspot.com

 

Stefano Bertoncello, M. K. und Jan im Parco Querini in Vicenza, in dem sich hunderte kleiner Kaninchen tummeln und sich den Platz auf den Wiesen mit den Besuchern teilen. Klasse! :-)

 

Jan auf der "Kaninchen-Bilderjagd" 

 

Vicenza ist im alten Stadtkern eine schöne und ursprüngliche Stadt

 

 

30 Grad Außentemperatur, auch noch Abends und deshalb haben wir uns in Stefanos "Mens-Cave" versteckt und einmal mehr stand mir der Mund aufgrund der teilweise sehr seltenen und auch kostspieligen Preziosen, welche mit unglaublich viel Liebe zum Detail gebaut und zusammengestellt wurden, offen.

 

Handgefertigte Röhrenelektronik von Thomas Mayer vom Bodensee...

 

... hat hier eine tolle Bleibe gefunden

 

Eine alte Cabasse Dinghy an 300B Monoendstufen mit Zuspielern von Meridian. Dies war eine weitere große klangliche Überraschung an diesem Tag. Die Cabasse waren sehr breit aufgestellt, welches auch die bevorzugte Aufstellart von Joachim Gerhard ist und die ich ebenfalls sehr mag. Auch hier hat sich mal wieder gezeigt, dass Joachim sehr oft sehr richtig damit liegt: großes Panorama, Echtheit in der Wiedergabe und für diese Gehäuse ein stabiler und ausreichend tiefer Bassbereich und eine Rasanz, die schwer in Worte zu fassen ist. Dabei auch im Stimmbereich kaum verfärbend und auch hinsichtlich der Klangfarben ein Volltreffer. Mit diesem Lautsprecher werde ich mich sicher auch irgendwann einmal befassen.

 

Telefunken M15 mit großem Tonkopf. Selten und in tollem Zustand. Das war allerdings nicht die einzige Bandmaschine, die bei Stefano Zuflucht gefunden hat ...

 

Eigenkreation einer 300B Monoendtsufe von Stefano in Kupfer / Holz und aufwändigem Trafoensemble

 

Stairway to musical heaven: Eine Leiter, um an die Software zu kommen :-)

 

Sehr selten: eine EMT / Neumann Tondose

 

Wer hochwertig Musik hört, muss auch ordentlich essen: wir machten eine Pause und begaben uns dann auf den Weg, vorbei an der Basilica Palladina Di Vicenza...

 

... zu einem wunderbaren Restaurant mitten in der Altstadt, in der wir eine grandiose Pizza samt gutem Vino genossen haben. Ok, für Jan gab es natürlich Cola :-)

 

Stefanos ganzer Stolz: perfekt gefertigte GOTO-Hörner mit Basshorn, gefertigt aus Panzerholz in ca. 1000 Stunden Handarbeit. Das ist hinsichtlich der Druckkammertreiber, Hörner, Halterungen und Finish ein Feinmaschinenbau par excellence. Nachdem wir gut gesättigt und tiefenentspannt Platz genommen hatten, hat Stefano uns das große System vorgeführt. Das war schon irre, was diese Kette in diesem Raum mit ca. 3,60m Deckenhöhe geleistet hat. Ich muss zwar gestehen, dass Stefano teilweise sehr laut vorgeführt hat aber niemals ging dieser Lautsprecher in die Knie. Da machen wohl eher die Ohren dicht. Als Stefano dann eine CD eingelegt hatte, welche Jean Hiraga ihm einmal mitgebracht hat, war es um M. K. und mich geschehen: eine unkomprimierte Masterbandaufnahme von Peggy Lee, welche Elvis Presley`s "Fever" sang, kam sehr authentisch rüber und ließ uns ganz und gar in die Musik eintauchen.

Das war ganz großes Kino Stefano und wir möchten uns noch einmal herzlich für den schönen Abend bei dir bedanken!

 

EMT, Garrad 301 in massivem Gewand und selbstgebautem Tonarm, Studer CD-Player und einer passiven Vorstufe "The Rock" von Audio Consulting aus der Schweiz. Die Leistung stellen in diesem Setup gerade vier Hiraga Le Classe A Endstufen bereit. 

Rechts oben im Bild: der durch Stefano berühmt gewordene "GOOD EAR Zeppelin" von "the absolute Sound".

 

Licht im Keller: Beleuchtetes Basshorn, kurz bevor wir wieder unsere Heimreise antreten mussten

 

Erst gegen halb eins Nachts kamen wir bei Familie K. an und haben uns dann weiter Richtung Borghetto gemacht. Erschöpft und zufrieden haben Jan und ich uns dann gleich ins Bett gelegt...

 

Am nächsten Morgen war der Urlaub leider für uns zu Ende und wir haben in aller Ruhe die Heimreise angetreten.

 

Alles in allem also ein toller, erlebnisreicher Urlaub mit einem krönenden Abschluss. Wenn alles gut geht, werden wir nächstes Jahr wieder in Italien sein und dann, sollte alles klappen, wieder Familie K. besuchen und auch wieder eine angehängte "Sonderreise" wagen. Dieses mal vielleicht nach Bologna. Doch dazu dann mehr im nächsten Jahr. :-)

 

Nochmals Danke an die Familie K. und an Stefano. Habt eine gute Zeit und nach wie vor gilt: ihr seid alle herzlich willkommen bei uns in Deutschland!

 

Musikalische Grüße,

Jan und Michael