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Die Niederfrequenzdämpfer von LignoLab (Norbert Gütte)

 

 

- Ein Bericht über Resonanzen und deren Auswirkungen auf die Musikwiedergabe -

 

Der Zubehörmarkt für die Ent- oder Ankopplung von Musikwiedergabegeräten bietet für uns Musikliebhaber eine schier unglaubliche und unüberschaubare Menge von Produkten an. Harte Ankopplung in Form von Spikes, über magnet- oder kugelgelagerte Gebilde, Unterstellfüße aus weichen Elastomeren, sündhaft teure Designervarianten und vieles mehr schaffen ein großes Spielfeld. Das elektrische Geräte und Lautsprecher auf Vibrationen reagieren, ist schon länger bekannt. Beruflich bin ich in der Energietechnik tätig, wo diese Auswirkungen ebenfalls betrachtet und bekämpft werden müssen. Mechanische Vibrationen beeinträchtigen den Klang aller Musikwiedergabegeräte. Obwohl viele davon klein sind und weitgehend unbemerkt bleiben können, haben Vibrationen einen negativen Einfluss auf die Klangqualität in praktisch allen Komponenten.

Plattenspieler sind sehr empfindlich gegenüber Vibrationen, was den Geräuschpegel erhöht und den Klang beeinträchtigt, ganz zu schweigen von ungewollten Nadelsprüngen aufgrund von Trittschall. Bei CD-Palayern wirken Vibrationen auf den Lasermechanismus und die Quarzoszillatoren, die einen schallabbauenden Jitter verursachen können. Bei Röhren- oder Röhrenverstärkern beeinflussen Vibrationen die Elektroden, insbesondere die Gitter.
Alle Verstärker haben mikrophonische Komponenten, einschließlich Widerstände und Kondensatoren und deren  Anschlussdrähte, die sich relativ zueinander bewegen und so Beeinflussungsspannungen entstehen lassen können. Alle diese Mechanismen verschlechtern das empfindliche Audiosignal. Computer, Streamer und DAC`s sind sehr anfällig für mechanische Störungen, da sie alle schwingungsempfindliche Oszillatoren enthalten. Lautsprecher übertragen Energie in Form von Körper- und Luftschall im gesamten Raum, welcher letztendlich durch das Rack und in die Komponenten gelangt. Dies führt, wie oben beschrieben, zu Einbußen hinsichtlich der Performance.

 

 

Speziell gelagertes Neumann TLM 103 Mikrofon (Bildquelle: Fa. Neumann.Berlin)

 

In der Studiotechnik entkoppeln die Toningenieure in der Regel ihre Mikrofone durch die Anbringung in Drahtbügelrahmen mit Gummibändern. Harte Ankopplungen, wie z.B. durch Spikes, gibt es dort nicht. Sie befolgen logisch die Gesetze der Physik. Im Musikwiedergabebereich reagiert ein Plattenspieler mit seinem Tonarm und seinem Tonabnehmer genau wie ein Mikrofon. Obwohl kleinste Vibrationen auf den ersten Blick nicht auffällig sind, haben sie dennoch Einfluss auf die Arbeitsweise des Gerätes und auf die Klangqualität. Oft wird vernachlässigt, dass Körperschall eine viel höhere Schallgeschwindigkeit besitzt als Luftschall. Eine Entkopplung ist schon bei der Entstehung der Aufnahme unabdingbar. Hochwertige Mikrofone haben einen Übertragungsbereich ab 5 Hertz aufwärts. Durch Störungen aufgrund von Resonanzen wird hier wertvoller Headroom und Präzision verschenkt. Es gibt höchstwertige Mastering-Studios, in denen die Abhörmonitore auf anderen Fundamenten stehen, als das Haus, in dem sie sich befinden. All das nur um zu verhindern, dass sich Schall über den Fußboden bis zum Masteringingenieur durchschlägt, bevor er durch die Luft zu dessen Ohr gelangt. Das dies hörbare Phsysik ist und keine Esoterik, ist bei den Profis bekannt.

 

LignoLab MTR-500 Tragrahmen für Mittel- und Hochtonhorn 

 

Handgefertigtes Multicellular-Mitteltonhorn und JBL Hochtöner im Bronzehorn, entkoppelt über Spiralfedern im speziellen Tragrahmen

 

Hinsichtlich Plattenspieler ist der Franzose Jean Constant Verdier durch die Entwicklung seines Überlaufwerkes "Platine Verdier" damals den konsequenten Weg von hoher Masse des Plattenspielers in Verbindung mit luft/federgedämpfter Aufstellung gegangen. Ein wegweisender Schritt. Herr Keith Aschenbrenner vom Auditorium 23 und Norbert Gütte übernahmen 1988 den Vertrieb dieser außergewöhnlichen Plattenspieler, welcher auch noch heute weltweit im Einsatz ist und nach wie vor zum Besten zählt, was die Analogtechnik zum Thema Wiedergabe von Schallplatten je hervorgebracht hat.  

Norbert Gütte: er wurde ab Mitte der 1980er Jahre durch die französische Hifi-Publikation "L`Audiophile" und durch den Kontakt zu Keith Aschenbrenner in Sachen Musikwiedergabe stark beeinflusst. Beide vertrieben dann gemeinsam die Publikation ebenso wie die daraus entstandenen Bausätze rund um die legendären Western Electric 300B Röhren (Verstärkertriode). 1990 gründete Norbert dann seine eigene Firma mit dem Ziel, hochwertige elektroakustische Produkte herzustellen. Die damals enge Zusammenarbeit mit Keith Aschenbrenner brachte dann etliche wegweisende Geräte und Möbel rund um das Thema Musikwiedergabe hervor, die in Kennerkreisen inzwischen selber schon Legendenstatus haben. Zu nennen sind hier z.B. das sandgefüllte Multicellularhorn 4C 500 SF, der Lautsprecher Rondo, das Rack "die Bank", Zargen für das Laufwerk Nouvelle Platine Verdier, den TT100 Laufwerkstisch, Gehäuse für den Denon DL 103 MC-Tonabnehmer bis hin zu Raumakustikkonzepten.

 

Referenz: Norbert Güttes beeindruckendes Musikwiedergabesystem 

 

Im Jahr 2000 hat Norbert dann nach Rücksprache mit Jean Constant Verdier begonnen, eigene Niederfrequenzdämpfer mit Luftklappen und Spiralfedern für unterschiedliche Einsatzzwecke zu entwickeln und dies hält seit dem bis heute an. Das erste Produkt war dann das Modell LignoLab D 172 , welches unter Anderem dem Rack "Die Bank" zu ihrer einzigartigen Entkopplung vom Untergrund verhilft. Die Eigenresonanz dieser Dämpfer liegt bei richtiger Auslegung des auf ihm stehenden Gewichtes teilweise unter 3 Hertz! Das ist sensationell niedrig.

 

"Die Bank", ruhend auf schwarzen LignoLab D 172 Niederfrequenzdämpfern

 

Selbst eine auf die "Bank" gestellte und ja selbst schon mit Luft/Federdämpfern bestückte Platine Verdier kann hiervon nochmals klanglich profitieren. Norbert Gütte untersuchte von nun an über all die Jahre die Auswirkungen von Körperschall, Luftschall, Vibrationen und sonstigen Anregungen auf Musikwiedergabegeräte. Sein Referenzsystem diente ihm hier als "Spielwiese" und es war für ihn erstaunlich zu erkennen, wie sehr neben den Geräten auch Lautsprecher von einer Entkopplung profitieren. Norbert betreibt große und aktiv angesteuerte Hörner, welche aus sehr aufwendig und hochwertig gefertigten und dabei sandgefüllten Onken W Doppelbässen mit SATO- und Multicellularhörnern inklusive Hochtonhorn bestehen. Die Entkopplung von Körperschall und auch von Resonanzen unter den einzelnen Hörnern dieses Systems ist durch D 172 und DQ 148 Niederfrequenzdämpfern sowie die Aufhängung an Spiralzugfedern realisiert. Dies macht meines Wissens nach kein anderer Hersteller auf der Welt so. Auf die LignoLab DQ 148 und die günstigere Variante DQR 148 gehe ich in diesem Bericht gleich ein.

 

LignoLab D 172 Dämpfer und eine Schnittdarstellung der "Bank"

 

Die großartige Platine Verdier auf dem TT100 (Tisch der Ruhe) mit zugehörigem VIDEO

 

Niederfrequenzdämpfer DQ 148

 

Norbert Gütte ist mit LignoLab seit Jahren  immer wieder auf dem für Musikliebhaber wirklich empfehlenswerten Analogforum in Krefeld vertreten. Ich genieße die Messe immer sehr. Man trifft nette Menschen und Gleichgesinnte, führt tolle Gespräche, die sich nicht immer nur um das Thmea "Hifi und Musik" drehen, geht sehr gut in der Elfrather Mühle Essen (stimmts Marc?  ;-) ) und lässt es sich mal eins, zwei Tage richtig gut gehen. Unter Anderem zählen die Gespräche mit Norbert für mich da immer als bodenständiges und inspirierendes Highlight. Norbert hat mir in der Vergangenheit wertvolle Tipps zu meinem im Jahr 2015 durchgeführten Hausbau und dem darin realisierten Hörraum gegeben. Schon damals sprach ich mit ihm darüber, seine Niederfrequenzdämpfer in Bezug auf mein Laufwerk einsetzen zu wollen. Seine Vorführungen mit seinem eigenen Referenzsystem gehörten zum Besten, was ich in Krefeld je hören durfte und ich werde ihn demnächst mal in Bochum besuchen, um mir sein Referenzsystem nochmal in Ruhe anzuhören und um seine kreative Werkstatt zu besichtigen, in der schon viele grandiose Dinge rund um das Thema Musikwiedergabe entstanden sind. 

 

Analogforum in Krefeld: kleiner Raum und großes Horn! Geht nicht? Von wegen...

 

Bilder von Holger Barske von Norberts großem System auf dem Analogforum. Ein wahnsinniger Aufwand!

 

Platine Verdier mit SME 3012 Tonarm und Denon DL 103 Tonabnehmer im Bronzegehäuse

 

In 2018 war es dann einmal wieder so weit: ich habe das Analogforum in Krefeld besucht und bin wieder auf Norbert getroffen. Er hatte eine "kleine" Kette am Laufen. Das klang, obwohl immer in Hotelzimmern alles andere als optimal möglich, klasse. Seinen sandgefüllten und handgefertigten Hörnern standen Konstruktionsmodelle und Beispiele zur Seite, die man in die Hand nehmen konnte und so begreifen lernte, welcher Aufwand hinter manch so simpel erscheinender Arbeit steckt. Ich traf dort das erste mal auf die LignoLab DQR 148 Dämpfer, die Norbert auf der Messe ausstellte und als verlockendes Messeangebot den Musikliebhabern anbot. Wir unterhielten uns entspannt über die Dämpfer und recht schnell habe ich erkannt, nun endlich das Projekt Luft/Federdämpfung unter meinem Masselaufwerk realisieren zu wollen.

 

Norbert spielt Musik :-)

 

Technik begreifbar gemacht: Modellbeispiele und Muster

 

Norbert gab mir nach dem Wochenende dann als Hausaufgabe mit, das Gesamtgewicht meines Laufwerks samt Arm und Tonabnehmer zu ermitteln und ihm diesen Wert mitzuteilen. Erst nach Kenntnis dieser Masse kann er die Dämpfer berechnen, fertigen und mit den passenden Federelemeten bestücken. Norbert kannte von meiner Homepage her meinen Lautsprecher OB-Classic, über den ich nun schon seit einigen Jahren sehr zufrieden meine Musik höre. Auf dieser, mit einem Breitbandlautsprecher von PHY HP bestückten offenen Schallwand (Open Baffle) thront das grandiose Hochtonhorn von Line Magnetic Audio, welches eine 1:1 Replik des Modells 597a ist, das Western Electric in den 1930er Jahren entwickelt hat. Norbert empfahl mir aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in diesem speziellen Zusammenhang, die 597 ebenfalls durch Niederfrequenzdämpfer von der Schallwand zu entkoppeln. 

Generell sind DQ 148 und DQR 148 sogenannte Multifederdämpfer. Das bedeutet, dass jeder Dämpfer intern mit minimal 3 und maximal mit 20 Spiraldruckfedern bestückt werden kann. Jede einzelne Feder erhöht das maximal zu dämpfende Gewicht um 1,33 kg. So kann ein Bereich von knapp 4 kg bis hin zu 26,6 kg abgedeckt werden. Jeder Dämpfer lässt sich somit sehr gut an das Gesamtgewicht des jeweiligen Gerätes oder des Lautsprechers anpassen.

Zur jetzigen Aufstellung meines Laufwerks bzw. meiner Komponenten: über die Jahre bin ich dazu übergegangen, meine Musikwiedergabegeräte auf recht leichten Racks zu positionieren, die wenig Energie speichern. Vibrationen von Geräten sollen möglichst schnell in den Untergrund abgleitet werden können. Ich setze hier auf das Kallax System von Ikea, welches durch seinen inneren Matrixaufbau stabil und leicht zugleich ist. Unter meinen Geräten habe ich die, eine ganze Zeit lang unter dem Firmenname ME-Audiosysteme eigens entwickelten, gefertigten und vertriebenen Musicfeet Gerätefüße im Einsatz. Gerade jedoch im Bereich des Plattenspielers gab es bei mir noch Defizite, die ich nicht beheben konnte. Dazu ein Beispiel: setzte ich meine Ortofon SPU Tonabnehmer auf einer nicht drehenden Schallplatte ab, konnte ich bei höherer Lautstärke einen Brumm ausmachen, der definitiv von den Vibrationen der anderen Geräte (im Speziellen vom Audio Note Vorverstärker und den 300B Monoblöcken) herrührte. 

Der erste Schritt zur Entkopplung war somit ein Umbau des Racks: hier habe ich, ebenfalls weiter auf das Kallax setzend, den analogen Teil, also Laufwerk samt Class-A-Netzteil und den MC-Übertrager von Auditorium 23, in einem eigenen Rackteil untergebracht. Getrennt davon gibt es nun einen zweiten Rackteil, der die Verstärker beherbergt. Von der Beeinflussung des Plattenspielers und auch für den Klang der gesamten Anlage war das schon ein Schritt in die richtige Richtung. Der vorher vernommene Brumm war leiser, jedoch nicht weg. Auch drang nach wie vor Körperschall, angeregt z.B. durch Klopfen auf das Kallax, hörbar durch.

 

Rackumbau: hinten noch das alte Rack, welches nun auf zwei getrennte Einheiten umgebaut wird

 

Während des Umbaus habe ich dann das abgebaute Laufwerk auf einer Waage platziert und dabei 28,9 Kilogramm messen können. Diesen Wert habe ich, ebenso wie die ca. 3,5 Kilogramm, mit der die 597er Hochtöner pro Stück zu Buche schlagen, an Norbert weiter gegeben. Wir haben vereinbart, dass ich die optisch etwas einfacheren DQR 148 unter dem Laufwerk, und die hochwertigeren DQ 148 unter den 597 einsetzen werde. Die Dämpfer baut Norbert auf Wunsch so, dass sie stufenlos höhenverstellbar sind. Das hilft bei der Platzierung und dem horizontalen Ausrichten des Laufwerks ungemein. Jeder, der dieses Prozedere schon bei einem schweren Masselaufwerk durchgeführt hat, weiß wovon ich spreche.

 

Nach garnicht so langer Wartezeit war es dann soweit: die perfekt verpackten Niederfrequenzdämpfer trafen bei mir in Espenau ein. Das Auspacken war eine echte Freude und irgendwann lagen sie dann samt Zubehör vor mir.

 

LignoLab DQ 148 samt Zubehör. Da man die Dämpfer je nach Einsatzzweck umgedreht nutzen kann, liegen dem Set die selbstklebenden LignoLab-Logos bei

 

 

Schwarzer Strukturlack und sehr gute Fertigungsqualität

 

Hier ein Blick unter den Dämpfer. Man erkennt den Teller, welcher den Kontakt zur Stellfläche übernimmt

 

LignoLab DQR 148. Die günstigere Alternative zu den DQ 148

 

Stufenlos höhenverstellbarer Ankopplungszylinder

 

Begonnen habe ich mit den drei LignoLab DQR 148 unter meinem Laufwerk (Plattenspieler). Ich habe hierzu die höhenverstellbaren Ankopplungszylinder erst einmal ganz nach unten geschraubt und dann jeden einzelnen Dämpfer vorsichtig unter das Laufwerk geschoben. Um später ein gleichmäßiges Schwingungsverhalten aller Dämpfer zu erhalten, sollten diese wie ein gleichschenkliges Dreieck angeordnet, unter dem Laufwerk stehen. Dies ist jedoch etwas "tricky", da sich durch das Verschieben auch das Verhalten der Dämpfung und auch die Belastung pro Niederfequenzdämpfer verändert. Man muss sich hier Mühe geben, wird aber dann später dafür entlohnt. Nachdem ich eine sehr gut funktionierende Positionierung gefunden hatte, konnte ich das Laufwerk recht einfach durch das höher- oder tieferschrauben der Ankopplungszylinder "ins Wasser" bringen. 

 

Geschafft: das Laufwerk steht sicher auf den drei DQR 148 Niederfrequenzdämpfern

 

Nun habe ich die Verstärker angeworfen und den ersten Versuch gewagt: den Ortofon SPU #1S Tonabnehmer wieder bei nicht drehender Schallplatte abgesenkt und den Vorverstärker laut, lauter und schließlich voll aufgedreht. Außer dem Grundrauschen, welches ein Röhrenensemble an hochempfindlichen Lautsprechern nun mal abgibt, war absolut nichts zu Hören. Absolute Stille. Wahnsinn! Ein Klopfen auf das Kallax-Rack wirkte sich ebenfalls nicht aus. Vollkommene Entkopplung, totale Ruhe. Ein vorsichtiges und direktes Klopfen auf die Zarge des Laufwerkes war dagegen logischer Weise dann sehr deutlich über die Lautsprecher zu Hören. So eine hocheffektive Entkopplung meines analogen Setups habe ich mir über die Jahre immer erwünscht. Klasse Norbert!

 

 

Nun ging es an das Hören um zu überprüfen, wie sich die neue Aufstellung klanglich ausgewirkt hat. Schon nach der ersten Platte vom geschätzten Tingvall Trio war klar, dass das hier ein Volltreffer war. 

 

 

Nachdem ich mich über mehrere Tage quer durch meine gut bekannten Platten gehört hatte, kann ich nun die Verbesserungen etwas genauer beschreiben: Beginnen wir mal beim Tiefton: dieser ist ungemein schwarz, druckvoll und präzise, dabei aber federnd leicht. Kontrabässe, Celli, Bassdrums, Bassläufe von E-Bässen: hier hat sich alles verbessert. Beim Mittelton und dem so wichtigem Stimmbereich steht nun alles noch glaubwürdiger und leichter und dabei erdiger da. Die Raumabbildung hat an Stabilität und Ausdehnung in allen Ebenen zugenommen. Ich bin sogar überzeugt, dass etwas auf der gefühlten Zeitebene passiert ist. Ein direkteres Anspringen des Tons bei gleichzeitig ungemein realistischem und ausgedehntem Verklingen. Es herrscht nun definitiv eine höhere innere Ruhe im Klangbild. 

Man kann die Wirkungsweise der Dämpfer relativ leicht aufheben: stellt man z.B. ein kleines Holzklötzchen unter das Laufwerk und hindert somit die DQR 148 in ihrer Funktion und Wirkungsweise, so hört man den klanglichen Rückschritt deutlich. Entfernt man das Hölzchen wieder, ist wieder alles im Lot. Das ist nicht weniger als grandios zu nennen und in meinem Analogsetup war das eindeutig der "Missing Link"!

Um die Funktions- und Arbeitsweise besser zu verstehen, habe ich dazu ein kurzes

 VIDEO

bei YouTube eingestellt.

 

Frei nach dem Motto: ein Schritt nach dem Anderen ging es nun an das Aufstellen und Positionieren der Line Magnetic 597 Hochtöner auf den DQ 148 Dämpfern. Hierzu habe ich mir jeweils eine Adapterplatte aus uraltem Pertinax gefertigt, die von unten mit den serienmäßigen Gewindeaufnahmen der 597 verschraubt sind. Diese werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch schwarz lackieren. Sie gewährleisten, dass die recht kostspieligen Hochtonhörner sicher auf den Dämpfern zum Stehen kommen. Auch hier ist das genaue Ausrichten auf der Dämpferoberseite extrem wichtig, um ein gleichmäßiges Schwingungsverhalten hinzubekommen. Die Zugkraft der angeschlossenen Kabel an den Hochtönern muss hierbei ebenfalls berücksichtigt werden.

 

Fertigung von Adapterplatten für die 597 Hochtonhörner

 

Das Schöne bei den OB-Classic Schallwänden ist, dass sie ein Brett für die Auflage eines Hochtöners beinhalten. Hier konnte ich nun ganz einfach den Teller des DQ 148 von unten fest verschrauben. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn die Hochtöner runter fallen würden...

 

Line Magnetic 597 Hochtonhorn auf LignoLab DQ 148 Niederfrequenzdämpfer

 

Was hat sich an dieser Stelle nun klanglich getan? Wenn man sich bewusst macht, dass so ein Horn unter anderem  durch seine Bauform schon ein mechanisch akustischer Verstärker ist, können von außen eindringende Vibrationen das Musiksignal übermäßig stark überlagern und beeinträchtigen. Der in den OB-Classic-Schallwänden eingesetzte PHY HP-Breitbandlautsprecher soll jedoch genau dies tun: seine eigenen Resonanzen an die Schallwand übergeben um diese so klanglich mit zu nutzen. Eine Entkopplung der Hochtöner von der Schallwand leuchtet somit ein.

 

Um die Funktions- und Arbeitsweise besser zu verstehen, habe ich auch hier wieder ein kurzes

 VIDEO

bei YouTube eingestellt.

 

Als ich dann beide Hochtöner sauber auf den Dämpfern platziert und ausgerichtet hatte und das Röhrenensemble warm gelaufen war, ging es ans Hören. Ich hatte Bedenken, dass sich klanglich die nun etwas höhere Aufstellung der Hochtöner negativ auswirken würde. Dies war jedoch nicht der Fall. Im Gegenteil: die 597 sind in meinen Ohren so ziemlich das Beste, was man sich als Unterstützung eines hochwertigen Breitband- oder Hornlautsprechers antun kann. Durch die Aufstellung auf den Dämpfern hat das Ganze nochmals gewonnen. Seidiger, präziser und schwereloser Hochton, ähnlich wie bei einem Corona Plasmahochtöner. Das macht unglaublich Spaß, da man beim Hören rein garnicht mehr von der Technik abgelenkt wird, sondern alles einfach nur "da" ist. Zart oder heftig gespielte Becken, Triangeln, Streicher, Trompeten, Stimmen und und und... Alles ist sehr stimmig und echt, nichts lenkt ab. Einzelnen Tönen kann man bis zum vollständigen Verklingen hinterher hören. Dass die Dämpfer sich an dieser Stelle so drastisch auswirken, hatte ich nicht erwartet. Ich hatte im Vorfeld noch nicht einmal darüber nachgedacht, dass ich an dieser Stelle Potenzial verschenke. Auch hier war es einmal mehr Norbert, der mich hier in die richtige Richtung geschickt hat. Danke!

 

Gesamtansicht des Umbaus und jetziger Stand (Dezember 2018) meiner Musikwiedergabeanlage

 

Abschließend kann ich wirklich dazu raten, den eigenen Gerätefuhrpark mal hinsichtlich der in diesem Artikel beschriebenen Fakten zu hinterfragen und dann einmal Kontakt zu Norbert Gütte aufzunehmen. Er geht hier auf spezielle Sonderwünsche ein und berät uns Musikliebhaber aufgrund seiner Erfahrung rund um das Thema Vibrations- und Resonanzbehandlung sehr ausführlich. Für mich haben die Niederfrequenzdämpfer Komponentenstatus erlangt. Klanglich sind beide Versionen bei mir ein Volltreffer!

 

Musikalische Grüße,

euer Michael Methe